Lebensversicherungen können mit verschiedenen Laufzeiten abgeschlossen werden. Zwar verursacht der Abschluss einer Lebensversicherung mit längerer Laufzeit zunächst auch höhere Abschlusskosten – dennoch entscheidet sich ein Großteil der Verbraucher für den Abschluss lang laufender Policen, da man von diesen auch höhere Renditen erwartet. Tatsächlich konnte in einer Untersuchung des Analysehauses Franke & Bornberg festgestellt werden, dass bei einer Vertragslaufzeit von 35 Jahren durchweg eine positive Rendite garantiert werden konnte, während bei einer Vertragslaufzeit von nur 12 Jahren „oft ein Verlust garantiert“ sei, so das Ergebnis der Analysten (vgl. Versicherungsjournal, 10.01.2013).

Umgekehrt steigt aber auch die Stornoquote proportional mit der Vertragslaufzeit an. Während etwa 30% aller Versicherungsverträge mit einer Laufzeit von 12 Jahren vor Vertragsende gekündigt wurden, ist es schon jeder zweite Vertrag mit einer Laufzeit von 20 Jahren und sogar 77% aller Verträge mit einer vierzigjährigen Laufzeit, wie folgende Graphik veranschaulicht (Quelle. Deutsche Aktuarsvereinigung, 2009).
Besonders junge Versicherungsnehmer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren kommen am häufigsten in diese Stornosituation, gefolgt von der Altersgruppe der über 50jährigen.
Die Gründe für eine vorzeitige Kündigung der Lebensversicherung können vielfältig sein. Einer Allensbach-Umfrage zufolge wird von einem Viertel der Befragten die Schuldentilgung als Hauptgrund genannt, gefolgt von der Erfüllung von Wünschen mit 16% aller Nennungen. Auch neue private Situationen, der Immobilienerwerb und Arbeitslosigkeit rangieren im oberen Drittel der Kündigungsgründe. Dahinter verbirgt sich der Umstand, dass ein langfristiges Investment nicht immer mit der persönlichen Lebenssituation Schritt halten kann. Ob Hochzeiten, Scheidung, ein mit Umzug verbundener Jobwechsel oder andere persönliche Lebensumstände: Die Lebensversicherung ist nicht gerade dafür bekannt, sich flexibel an diese Veränderungen anpassen zu können.